schwindeln

schwindeln

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schwin|deln ['ʃvɪndl̩n] <itr. hat>:
1. von Schwindel (1) befallen werden:
mir schwindelt, es schwindelt mir [vor den Augen], wenn ich in die Tiefe blicke; in schwindelnder (Schwindel verursachender) Höhe.
2. (ugs.) (in einer nicht so wichtigen Angelegenheit) nicht die volle Wahrheit sagen, eine vom wirklichen Sachverhalt [ein wenig] abweichende Darstellung geben:
er hat schon oft geschwindelt; das ist alles geschwindelt.
Syn.: die Unwahrheit sagen, lügen, nicht bei der Wahrheit bleiben, unaufrichtig sein.
Zus.: anschwindeln, beschwindeln.

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schwịn|deln 〈V.; hat
I 〈V. intr.〉
1. nicht ganz die Wahrheit sagen, lügen (in kleinen Dingen)
2. ein wenig betrügen
3. 〈unpersönl.〉 vom Schwindel befallen werden
● mir, 〈selten〉 mich schwindelt; er schwindelt gelegentlich, manchmal, oft; in \schwindelnder Höhe schwindelerregender Höhe
II 〈V. tr.; umg.〉 etwas \schwindeln etwas erzählen, behaupten, was nicht wahr ist ● das hat er geschwindelt
[<mhd. swindeln <ahd. swintilon „in Ohnmacht fallen, Schwindelgefühle haben“; → schwinden]

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schwịn|deln <sw. V.; hat:
1. [mhd. swindeln, ahd. swintilōn, Weiterbildung von schwinden, urspr. = in Ohnmacht fallen]
a) <unpers.> von jmdm. als Zustand des Taumelns, Stürzens empfunden werden, wobei sich alles zu drehen scheint:
mir/(selten:) mich schwindelt;
auf dem Sims schwindelte ihm;
b) vom Schwindel (1) befallen sein, sodass sich alles zu drehen scheint:
der Blick in die Tiefe machte, ließ mich s.;
Ü der Kopf schwindelte ihm, als er den Preis hörte;
in schwindelnden (schwindelerregenden) Höhen.
2. [beeinflusst von Schwindler] (ugs.)
a) (beim Erzählen o. Ä.) [leicht] von der Wahrheit abweichen:
da hast du doch geschwindelt;
b) etw. sagen, was nicht [ganz] der Wahrheit entspricht:
das hat er alles geschwindelt;
»Er ist leider nicht zu Hause«, schwindelte sie.
3.
a) durch Täuschungsmanöver irgendwohin bringen, schaffen; schmuggeln; mogeln:
etw. durch den Zoll s.;
b) <s. + sich> auf unehrliche Weise irgendwohin gelangen, ein bestimmtes Ziel erreichen:
sich durchs Leben s.;
er konnte sich geschickt durch alle Kontrollen s.

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schwịn|deln <sw. V.; hat [1: mhd. swindeln, ahd. swintilōn, Weiterbildung von ↑schwinden, urspr. = in Ohnmacht fallen; 2: beeinflusst von ↑Schwindler]: 1. a) <unpers.> von jmdm. als Zustand des Taumelns, Stürzens empfunden werden, wobei sich alles zu drehen scheint: mir/(selten:) mich schwindelt; auf dem Sims schwindelte ihm; Da sitzen sie rittlings auf dem schmalen, luftigen Grat ... Der Pfarrer ist totenblass, es schwindelt ihn, wenn er nur hinschaut (Trenker, Helden 133); b) vom ↑Schwindel (1) befallen sein, sodass sich alles zu drehen scheint: der Blick in die Tiefe machte, ließ mich s.; Ü was es heißt, eine Freiheit zu gewinnen, die mich s. macht (Thielicke, Ich glaube 144); der Kopf schwindelte ihm, als er den Preis hörte; in schwindelnden (Schwindel erregenden) Höhen; Die Abstürze neben der Strecke wurden steiler und tiefer und schließlich schwindelnd (Doderer, Wasserfälle 10). 2. (ugs.) a) (beim Erzählen o. Ä.) [leicht] von der Wahrheit abweichen: ein bisschen s.; da hast du doch geschwindelt; schwindelst du auch nicht?; bei der Steuererklärung schwindeln die meisten Leute; in jedem Geschäft wird geschwindelt (getäuscht, betrogen; Gaiser, Schlußball 22); b) etw. sagen, was nicht [ganz] der Wahrheit entspricht: das hat er alles geschwindelt; das ist doch geschwindelt; „Er ist leider nicht zu Hause“, schwindelte sie; Warum hatte ich leichtfertig geschwindelt, dass in Deutschland diese allgemeine Abschleckerei üblich sei? (Hartung, Piroschka 76). 3. a) durch Täuschungsmanöver irgendwohin bringen, schaffen; schmuggeln; mogeln: etw. durch den Zoll s.; wenn es Hansen gelungen ist, eine Flasche Slibowitz ... in seine Stube zu s. (Fussenegger, Haus 422); b) <s. + sich> auf unehrliche Weise irgendwohin gelangen, ein bestimmtes Ziel erreichen: sich ohne Eintrittskarte in den Saal s.; sich durchs Leben, durchs Examen s.; er konnte sich geschickt durch alle Kontrollen s.

Universal-Lexikon. 2012.

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